Das KGT-Führungsduo Josef Dietl und Franz Reisenhofer im Gespräch über das Lernen von den Besten, das Fördern und Fordern von Talenten und „teamspirit“.
Wer ist KGT Gebäudetechnik überhaupt?
Josef Dietl: Wir sind ein weltweit gefragter Gebäudetechnik-Spezialist mit Sitz in Feldbach. Seit über 20 Jahren sind wir erfolgreich im Projektgeschäft tätig. Als privat geführtes Familienunternehmen beschäftigen wir derzeit rund 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter 12 Lehrlinge. Bei KGT hat man die Möglichkeit, von den Besten zu lernen! Man wird gefordert und gefördert – weg von der Beliebigkeit in der Schule, hin zur Verantwortung mit lukrativen Verdienstmöglichkeiten und der Möglichkeit, auch persönlich zu wachsen.
Ausgebildet werden junge Menschen in den Lehrberufen KälteanlagentechnikerIn, ElektrotechnikerIn, GebäudetechnikerIn und Technische ZeichnerInnen. Und das sehr erfolgreich: Wir ermöglichen auch die Teilnahme bei Lehrlingswerbewerben, Styrian Skills oder Stars of Styria.
Weg von der Schule – hin zur Lehre bei KGT. Warum lohnt sich das?
Franz Reisenhofer: Bei uns übernehmen die Lehrlinge von Anfang an große Verantwortung und haben damit die Chance, schon in jungen Jahren an persönlicher Reife zu gewinnen. Die Ausbildung erfolgt direkt am Ort des Geschehens auf den Baustellen – „learning by doing“. Während Arbeitsplatzsicherheit und Verdienstmöglichkeiten bei anderen Ausbildungen oft unsicher sind, bieten wir hier die Chance auf das Gegenteil.
Warum legt man bei KGT so großen Wert auf „teamspirit“?
Franz Reisenhofer: Wir sind uns der Bedeutung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Unternehmenserfolg bewusst. Sie vertreten das Unternehmen nach außen. Mitarbeiterorientierung ist für uns kein leeres Schlagwort, wir wollen ausgezeichnete Arbeitsbedingungen schaffen – unter anderem mit flexiblen Arbeitszeiten, Prämienausschüttungsmodellen oder einem Sozialfonds. In der KGT-Gruppe gibt es einen Betriebsrat – hier wird gemeinsam über arbeits- und sozialrechtliche sowie personelle Themen aber auch z.B. über Freizeitaktivitäten entschieden.
Wolfgang Hainz, Lehrlingsbeauftragter von KGT Gebäudetechnik im Gespräch
Was erwartet junge Menschen bei KGT?
Wolfgang Hainz: Ein tolles Team und eine Unternehmenskultur, bei der immer alle offene Türen und offene Ohren haben. Man wird bei Fragen zu Lehre und Beruf, aber auch bei privaten Schwierigkeiten Unterstützung finden. Außerdem fördern und fordern wir unsere Lehrlinge, in unserer „Kaderschmiede“ hat man definitiv die besten Coaches. Wir brauchen hier die klugsten Köpfe, denen wir eine lukrative Alternative zur Schule anbieten.
Kann man mit einer Lehre Karriere machen?
Auf jeden Fall! Die Standards in der Ausbildung steigen ständig und darüber hinaus wird einem bei KGT einfach sehr viel geboten. Das beginnt bei der Lehrlingsakademie, bei der Soft Skills gefördert werden und die bei unseren Lehrlingen sehr gut ankommt. Und es geht – für die, die das wollen – weiter zur Lehre mit Matura bis hin zu Auslandspraktika. Ein junger Kollege war zum Beispiel auf Lehrlingsaustausch in Irland. Für besondere Erfolge, wie etwa bei der Lehrabschlussprüfung, zahlen wir Prämien aus und wir fördern die Teilnahme an Wettbewerben wie den Styrian Skills.
Haben Sie selbst eigentlich auch eine Lehre absolviert?
Ich bin jetzt seit 38 Jahren bei KGT, habe selbst Installateur gelernt und später zusätzlich noch eine Lehre als Technischer Zeichner absolviert. Wie gesagt, bei uns im Haus hat man alle Möglichkeiten.
Lehre oder Schule? Welcher (Lehr-)Beruf ist der richtige für mich? Wie man sich richtig entscheidet, wissen Petra Josefus vom BIZ Feldbach und Monika Plangger, BerufsFindungsBeraterin in der Südsteiermark. Die beiden Expertinnen im Wordrap.
Stärken und Schwächen
Petra Josefus: Um eine fundierte Entscheidung treffen zu können, muss der Jugendliche über seine Stärken und Schwächen Bescheid wissen. Dabei spielen auch Eltern eine zentrale Rolle, da sie bewusst auf die individuellen Begabungen achten können und diese auch ansprechen sollten. Wir bieten dazu eigene Workshops an, bei denen Eltern und Kinder gemeinsam unterschiedliche Dinge ausprobieren können.
Schule oder Lehre?
Plangger: Die Frage ist, welchen Zugang zum Lernen der Jugendliche hat. Lernt er gerne, bringt es Sicherheit, wenn das Wissen vorher da ist, bevor es an die Praxis geht – hier ist eine weiterführende Schule eine gute Möglichkeit. Möchte der Jugendliche Dinge gleich ausprobieren und umsetzen und anschließend zusätzliches Wissen dazulernen, würde das für eine Lehre sprechen. Auch kreative, sehr selbständige Jugendliche sind in einer Lehre gut aufgehoben.
Josefus: Es gibt viele intelligente Jugendliche, die eine weiterführende Schule problemlos schaffen würden, die mit dem „System Schule“ aber einfach abgeschlossen haben. Das macht eine Lehre auf jeden Fall mehr Sinn, berufsbegleitende Weiterbildungen bis hin zum Studium sind ja immer noch möglich.
Das Erwachsenwerden …
Plangger: In dieser Lebensphase verändert sich für den Jugendlichen sehr viel. Ein Faktum ist die Reifung des Gehirns. Neue Möglichkeiten werden entdeckt und Sichtweisen verändern sich. Das kann auch zu Unsicherheiten über Fähigkeiten und Fertigkeiten führen. Eine Berufsentscheidung treffen, kann in dieser Zeit auch überfordern. Deshalb ist es wichtig, Berufswahl zu begleiten, Unterstützung anbieten – dort wo sie gebraucht und gewollt ist – aber Entscheidungen nicht abnehmen.
Josefus: Auch deshalb wäre es wichtig, dass die Berufsorientierung viel früher startet – nicht erst in der 7. oder 8. Schulstufe. Das Ganze ist ja ein langfristiger Prozess und Stärken könnte man schon viel früher herausfinden und fördern. Dann hätte man mit 14, was ohnehin kein einfaches Alter ist, auch nicht so einen Stress.
(Falsche) Berufsbilder
Josefus: Der neue Lehrberuf E-Commerce-Kaufmann ist bei uns der volle Trend, da können sich Jugendliche etwas darunter vorstellen. Bei einem Zerspanungstechniker, Gebäudetechniker oder Chemielaborant ist das aber viel schwieriger. Deshalb ist es von großem Vorteil, wenn man in unterschiedliche Berufsfelder hineinschnuppern kann. Auch könnten Eltern ihre Kinder, sofern möglich, in den eigenen Betrieb mitnehmen, damit sie hier auch die Berufsbilder kennen lernen.
Anforderungen an den Beruf
Plangger: Studien bestätigen, dass die mit Abstand wichtigste Anforderung von Jugendlichen an ihren Arbeitsplatz das Betriebsklima ist. Außerdem ist den Jugendlichen wichtig, dass sie auch wirklich etwas lernen und ernstgenommen werden.
Josefus: Wir fragen bei unseren Eltern-Kind-Workshops nach den wichtigsten Entscheidungskriterien. Für Jugendliche stehen dabei meist die Work-Life-Balance im Vordergrund und das Interesse an den Tätigkeiten. An 3. Stelle die Zeit für Freunde und Familie und erst an 4. Stelle der finanzielle Faktor. Diese Reihung deckt sich auch meist mit der der Eltern, wobei bei diesen noch die Jobsicherheit hinzukommt.
Du hast dich schon immer gefragt: Was machen Gebäude-, Elektro- und KälteanlagentechnikerInnen überhaupt?
Ein Computer funktioniert nur dann, wenn auch die Software richtig installiert ist – und dabei handelt es sich meist um deutlich mehr als eine Software. Immerhin will man mit dem Computer Texte verarbeiten, Fotos bearbeiten, im Internet surfen, etc.
Bei einem Gebäude ist das ganz ähnlich: Nachdem „die Hülle“ steht, geht es ans Innenleben und hier kommen Installations- und GebäudetechnikerInnen, ElektrotechnikerInnen und KälteanlagentechnikerInnen ins Spiel – alle 3 Lehrberufe bietet KGT Gebäudetechnik an. Die Menschen, die in diesen Berufen tätig sind, sind gewissermaßen die „Programmierer“ eines Gebäudes. Sie sind verantwortlich dafür, dass die Klima- und Heizungsanlagen in allen Räumen für eine passende Temperatur sorgen, dass eine Sprinkleranlage im Brandfall mit Wasser löscht, dass dabei möglichst energieeffizient gearbeitet wird und vieles mehr.
Wie in vielen Bereichen sorgt auch hier die Digitalisierung für markante Veränderungen, allerdings im positiven Sinne. Das Berufsfeld wird dadurch noch spannender und vielfältiger. Damit man eine Heizung über eine App steuern kann, muss nämlich nicht nur ein IT-Profi die App, sondern auch der/die GebäudetechnikerIn die Heizung richtig „programmieren“. Dabei kommt ein weiterer Lehrberuf ins Spiel, den KGT Gebäudetechnik ebenfalls anbietet: der/die Technische ZeichnerIn.
Diese Profis unterstützen bei der Konstruktion bzw. Planung der umfangreichen Anlagen. Auch hier hat der Trend zu „smarten“ Gebäuden einen großen Einfluss und sorgt in Zukunft für ein sehr spannendes Betätigungsfeld.
Und was man als Lehrling bei KGT Gebäudetechnik tatsächlich verdienen kann – monetär gesehen und auch darüber hinaus.
Möglichst wenig Zucker und Fett. Denkt man an Diäten, geht es um (schmerzhafte) Abstriche. Auf dem Lohnzettel haben Diäten hingegen eine völlig konträre Bedeutung: Sie fetten den Lohn im wahrsten Sinne des Wortes auf und das ganz deutlich. Wolfgang Hainz, Lehrlingsverantwortlicher bei KGT erläutert: „Wenn man auf einer Baustelle arbeitet und das für mehr als 6 Stunden am Tag, erhält man eine Entfernungszulage.“ Diese ist je nach Dauer der Abwesenheit und je nachdem ob eine Nächtigung erforderlich gestaffelt und beträgt zwischen 10,40 Euro und 54,00 Euro pro Tag (Werte für 2023). „Ein Lehrling, der den ganzen Monat über in Wien auf einer Baustelle tätig ist, kann dadurch mit bis zu 1.200 Euro netto zusätzlich rechnen“, nennt Hainz ein Beispiel. Schon im 1. Lehrjahr hat man so die Chance, bis zu rund 1.900 Euro netto zu verdienen (Lehrlingseinkommen + Diäten). Zusätzlich übernimmt KGT Gebäudetechnik auch die Nächtigungskosten bzw. wird ein Zimmer nahe der auswärtigen Baustelle zur Verfügung gestellt.
Prämien und andere Zuckerl
Wird ein Schuljahr erfolgreich abgeschlossen, winkt eine Prämie oder ein zusätzlicher Urlaubstag – „die Lehrlinge haben die Wahl, ob ihnen der freie Tag oder die finanzielle Prämie lieber ist, da hat jeder individuelle Vorlieben und auf die gehen wir gern ein“, so Hainz. Auch der erfolgreiche Abschluss der Lehre wird belohnt: Die im Kollektivvertrag definierten 200 (für guten Erfolg) bzw. 250 Euro (für eine mit Auszeichnung bestandene Prüfung) werden von KGT Gebäudetechnik noch aufgestockt, außerdem gibt es eine Ehrung bei der Jahresabschlussfeier – ein weiteres Zeichen der Wertschätzung.
Die perfekte Basis
Nach Abschluss der Lehre fällt man in die kollektivvertragliche Lohngruppe 3, die ein Brutto-Mindestlohn von 2.561,97 Euro vorsieht (Werte für 2023) – exklusive Montage- und Entfernungszulagen. Die Lehre bildet eine ideale Basis für eine weitere Karriere im Unternehmen, die Möglichkeiten sind vielfältig: Weiterbildungen bis hin zur Meisterprüfung sind ebenso möglich wie das Sammeln von Auslandserfahrung bei Montagetätigkeiten. Auch wenn man aus privaten Gründen nahe am Heimatort arbeiten möchte, bietet das Unternehmen entsprechende Möglichkeiten. Der hohe Anteil an langjährigen Mitarbeitern bestätigt, dass ein möglichst gutes Eingehen auf die individuellen Stärken und Vorlieben sowie Wertschätzung im „Team KGT“ gelebte Praxis sind.
Artikel vom 28.08.2023