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Jede Menge Chancen

Lehre oder Schule? Welcher (Lehr-)Beruf ist der richtige für mich? Wie man sich richtig entscheidet, wissen Petra Josefus vom BIZ Feldbach und Monika Plangger, BerufsFindungsBeraterin in der Südsteiermark. Die beiden Expertinnen im Wordrap.

Stärken und Schwächen

Petra Josefus: Um eine fundierte Entscheidung treffen zu können, muss der Jugendliche über seine Stärken und Schwächen Bescheid wissen. Dabei spielen auch Eltern eine zentrale Rolle, da sie bewusst auf die individuellen Begabungen achten können und diese auch ansprechen sollten. Wir bieten dazu eigene Workshops an, bei denen Eltern und Kinder gemeinsam unterschiedliche Dinge ausprobieren können.

Schule oder Lehre?

Plangger: Die Frage ist, welchen Zugang zum Lernen der Jugendliche hat. Lernt er gerne, bringt es Sicherheit, wenn das Wissen vorher da ist, bevor es an die Praxis geht – hier ist eine weiterführende Schule eine gute Möglichkeit. Möchte der Jugendliche Dinge gleich ausprobieren und umsetzen und anschließend zusätzliches Wissen dazulernen, würde das für eine Lehre sprechen. Auch kreative, sehr selbständige Jugendliche sind in einer Lehre gut aufgehoben.

Josefus: Es gibt viele intelligente Jugendliche, die eine weiterführende Schule problemlos schaffen würden, die mit dem „System Schule“ aber einfach abgeschlossen haben. Das macht eine Lehre auf jeden Fall mehr Sinn, berufsbegleitende Weiterbildungen bis hin zum Studium sind ja immer noch möglich.

Das Erwachsenwerden …

Plangger: In dieser Lebensphase verändert sich für den Jugendlichen sehr viel. Ein Faktum ist die Reifung des Gehirns. Neue Möglichkeiten werden entdeckt und Sichtweisen verändern sich. Das kann auch zu Unsicherheiten über Fähigkeiten und Fertigkeiten führen. Eine Berufsentscheidung treffen, kann in dieser Zeit auch überfordern. Deshalb ist es wichtig, Berufswahl zu begleiten, Unterstützung anbieten – dort wo sie gebraucht und gewollt ist – aber Entscheidungen nicht abnehmen.

Josefus: Auch deshalb wäre es wichtig, dass die Berufsorientierung viel früher startet – nicht erst in der 7. oder 8. Schulstufe. Das Ganze ist ja ein langfristiger Prozess und Stärken könnte man schon viel früher herausfinden und fördern. Dann hätte man mit 14, was ohnehin kein einfaches Alter ist, auch nicht so einen Stress.

(Falsche) Berufsbilder

Josefus: Der neue Lehrberuf E-Commerce-Kaufmann ist bei uns der volle Trend, da können sich Jugendliche etwas darunter vorstellen. Bei einem Zerspanungstechniker, Gebäudetechniker oder Chemielaborant ist das aber viel schwieriger. Deshalb ist es von großem Vorteil, wenn man in unterschiedliche Berufsfelder hineinschnuppern kann. Auch könnten Eltern ihre Kinder, sofern möglich, in den eigenen Betrieb mitnehmen, damit sie hier auch die Berufsbilder kennen lernen.

Anforderungen an den Beruf

Plangger: Studien bestätigen, dass die mit Abstand wichtigste Anforderung von Jugendlichen an ihren Arbeitsplatz das Betriebsklima ist. Außerdem ist den Jugendlichen wichtig, dass sie auch wirklich etwas lernen und ernstgenommen werden.

Josefus: Wir fragen bei unseren Eltern-Kind-Workshops nach den wichtigsten Entscheidungskriterien. Für Jugendliche stehen dabei meist die Work-Life-Balance im Vordergrund und das Interesse an den Tätigkeiten. An 3. Stelle die Zeit für Freunde und Familie und erst an 4. Stelle der finanzielle Faktor. Diese Reihung deckt sich auch meist mit der der Eltern, wobei bei diesen noch die Jobsicherheit hinzukommt.

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KGT, Robert Oberbichler
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